Etwas ratlos schauten die Kinder als Anja Devi Blersch ihnen erzählte, dass das Krippenspiel heuer leider ausfallen müsse, da die Kirche dunkel und geschlossen, nicht einmal fertig geschmückt sei und sie keine Zeit gehabt habe, um irgendetwas vorzubereiten. Die Kinder waren nun extra gekommen und waren sich einig, dass es ohne Krippenspiel kein Weihnachtsfest geben könne. Also bettelten sie und boten ihre Mithilfe an.
Zuerst wurde Oma Christa gefragt, ob sie die Kirche aufschließen könne, dann zog die Gruppe durchs Dorf und klingelte an den verschiedenen Häusern, um jemanden zu finden, der die Weihnachtsgeschichte vorlesen würde und, um ein Jesuskind und eine Krippe samt Stroh zu organisieren. Von der Weihnachtsdekoration eines Hauses wurde kurzerhand ein Stern ausgeliehen- ein Betlehems Stern, der den Weg zur Krippe zeigte. Bei Bucks in der Scheune wurden Sterne aus Papier und Wollfäden für den ungeschmückten Baum in der Kirche gebastelt. Mit den zusammengetragenen Gegenständen und den gebastelten Sternen ging es zurück in der Kirche St. Vitus.
Dort stellten sich zwei Kinder spontan zur Verfügung als Maria und Josef neben die Krippe und den Sternträger zu stehen, und so kam es dank der tatkräftigen Hilfe aller anwesender Kinder doch noch zu einer gelungenen kleinen Krippenfeier, musikalisch umrahmt von einem Streichertrio. Die Weihnachtsgeschichte war natürlich die Hauptsache.
Sie wurde ergänzt von einer Wichtelgeschichte, die deutlich machte, dass Begegnungen und gemeinsame Zeit das ist, was Menschen glücklich macht. Nach dem Schlusslied „Stille Nacht“ durfte sich deshalb jeder ein kleines Wichtelpäckchen mit Tee, Lebkuchen und Kerzchen mit nachhause nehmen.