Vierzig Tage nach Ostern, so berichtet uns die Bibel, ist Christus in den Himmel aufgefahren. Die Tradition der Bittprozessionen ist sehr alt: Sie entstanden im fünften Jahrhundert in Gallien, wo sie ursprünglich wegen Naturkatastrophen – Erdbeben und Missernten – abgehalten wurden. Die Folge war nicht selten eine Hungersnot. Besondere Bedeutung hatten daher für die Vorfahren die Bittprozessionen an den Tagen vor Christi Himmelfahrt. Zu Beginn des achten Jahrhunderts führte man sie in Rom ein. Schlechtwetterperioden und Unwetter zeigen, dass der Mensch trotz aller Technik und Chemie die Natur nicht beherrscht. Auch die Unlinger halten die Tradition der Bittprozession aufrecht und ziehen mit Kreuz und Fahnen singend und betend durch die Fluren. Dieses Jahr waren die Gläubigen abends nach Möhringen zur Bittmesse unterwegs.